Tarapoto und "umzu" -

mit dem schönsten blick auf die stadt

Tarapoto ist eine Einwohner starke Stadt. Etwa 160.000 Menschen leben hier. Es gibt sogar eine Universität. Das Straßennetz ist, wie bei allen Städten in Südamerika, in Quadraten angelegt. Es gibt nur Einbahnstraßen. Wenn du nach dem Weg fragst, heißt es zum Beispiel: "Geh 4 Quadrate weiter"  Ich weiß, wir Deutschen lieben keine Einbahnstraßen, aber eigentlich gibt es nichts angenehmeres. Das Fahren, selbst das Laufen auf den Straßen ist angstfreier. Du weißt einfach, dass aus der Richtung niemand kommen kann.

Natürlich bin ich durch Tarapoto gesaust! Ich liebe das Fahren mit einem Moto. Je nachdem wie leidenschaftlich ein Mopedfahrer ist, braust er ab. Ich mag die Schnellen. Die Haare fliegen, nur die Augen muss ich immer mal zukneifen, damit keine Partikel reinfliegen. Und weil Tarapoto zwar groß ist, aber keine Highlights zu bieten hat, fahre ich nach Lamas. Lamas, so habe ich von einigen gehört, ist sehr schön, hat ein Museum und ein Castle. Wenn das nichts ist! Und es ist was. Die Fahrt im Collectivo dauert eine halbe Stunde und kostet pro Person 5 S. Für die  Fahrt zum Collectivo mit dem Moto zahle ich 3S. Das sind 16 S hin und zurück. Für eine organisierte Fahrt hätte ich 25,-S bezahlt und ich wäre zu spät zurück gewesen, um meine Wäsche aus dem Waschhaus zu holen.

Zuerst habe ich das Museum angeschaut. Sehr interessant. Dann bin ich ins Nachbarhaus gegangen, in eine Bar. Ne ne, nicht was ihr schon wieder denkt! Ich habe mir einen Fruchtsaft mit gecrushtem Eis mixen lassen. Köstlich. Der Barkeeper freut sich mächtig, dass er seine Englischkenntnisse unter Beweis stellen kann. Unter anderem erzählt er von einer Flussfahrt von Yurimaguas aus, wo Frachtkähne nicht mehr fahren, sondern nur kleinere Schiffe. Sein Boot ist gekentert und als er anderen Passagieren hilft, geht sein Gepäck verloren. Sein Chef meint, das muss er ersetzen. Er hat ihm das gegeben und damit  ist er dafür verantwortlich. Ein Vierteljahr hat er abgezahlt und sich dann einen neuen Chef gesucht. Auf mein erstauntes Nachfragen hin meint er, froh zu sein am Leben geblieben zu sein. Da hat er auch wieder recht.

Und jetzt geht es zum Castel. (beide Fotos) Nur drei Blöcke geradeaus und dann sehe ich es schon auf der linken Seite.


Das Castel ist angeblich von einem Italiener gebaut worden. Die unteren Etagen können besichtigt werden gegen 6,-S, die oberste Etage wird bewohnt. Unten gibt es einen Pool. Alles ist sehr gut in Schuss, aber doch etwas sehr aus einer anderen Welt. Für mich ist das Beste, die wunderbare Aussicht! Für Lamas ist der Bau ein Glücksfall. Mein Barkeeper hat mir erzählt, dass sehr viele Fremde hier herkommen. Beim Anblick der Andenkenbuden kann ich das bestätigen.

Dann fahre ich noch mit einem Moto eine steile Straße hinab zu einer Stammes Siedlung. Hier soll zwischen drei und vier Uhr getanzt werden. Ich mache zwei Fotos von der leeren Wiese - die Herren und Damen sind wohl nicht ganz mit dem Schminken und Umkleiden fertig geworden - und lass mich zur Collectivo Sammelstelle fahren. Ich brauche nur ein paar Minuten zu warten, dann sind fünf Personen zusammen und ab geht die Post.

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