Lima -

Miraflores

Mein freundlicher Nachbar empfiehlt mir den Stadtteil Miraflores. Ich höre gerne auf Tipps Einheimischer. Ein Taxi fährt mich zu einem Hostel für 50$ pro Nacht. Richtig gelesen. Er sagt mir, hier in Miraflores würden alle Unterkünfte in Dollar berechnet. Die Sicherheit sei groß, die Sauberkeit ebenfalls und die Steuern entsprechend hoch. Hilft ja nichts, ich ziehe hier ein und habe dafür auch ein Bad aus Marmor! Weil meine Fussgelenke angeschwollen sind wie bei einem alten Elefanten, leihe ich mir nachts Heinis Kopfkissen aus, um meine Füsse zu erhöhen.

Ehe es ins Bett geht, mache ich einen Gang zum Malecon. Genau, den kennen wir noch von Iquitos, ein  parkähnlicher Weg am Wasser. Diesmal ist das Wasser kein Fluss sondern das Meer. Und der Malecon liegt sehr hoch. Ich schlendere durch die ganze Anlage. In unterschiedlichen Ebenen bieten Geschäfte, Restaurants, Bars, alles was das Herz begehrt und der Geldbeutel verkraftet.


Nach der ersten Nacht und einem Frühstück in der Küche, mache ich mich auf den Weg, um Miraflores zu erkunden. Die Ausgrabungen von Huaca Pucllana sind mir vom Hotelpersonal empfohlen worden. Die Wanderung dorthin ist weit! Aber endlich erreiche ich mein Ziel. Leider ist die Anlage dienstags geschlossen. Und heute ist Dienstag. Ich darf ein paar Fotos machen und bekomme eine kleine Informationsschrift. Aber mehr ist heute nicht möglich. Ich kann meine knappen Infos weitergeben: Vor 36 Jahren ist entdeckt worden, dass  ein Volksstamm,  etwa 600 - 800 AC, diese Pyramide aus Adobe Steinen - ungebrannten Lehmziegeln - erstellt hat. Die Ziegel wurden verbaut wie Bücher zwischen Regalen. Weil es eine heilige Stätte war, wurden vorwiegend Jungfrauen als Opfer dargebracht. Wen wundert das! Sicher gäbe es noch weitere spannende Geschichten zu erzählen, aber für mich ist es jetzt gut. Ich wende mich den schönen Künsten zu. Ich entdecke auf meiner Wanderung einige Ausstellungen moderner Kunst.

                                                                   Ich weiß, moderne Kunst ist Geschacksache.

Dieses Monument schmückt den "Liebes Park", vom Bürgermeister eingerichtet in den 90ger Jahren. Er erfreut sich allergrößter Beliebtheit. Ich sehe zwei Hochzeitsgesellschaften, die hier einen Fototermin absolvieren. Auf den Mosaiken sind unter anderem Namen von Liebespaaren eingelegt. Ich vermute, dass die sich an den Kosten beteiligt haben. Ich finde diese Idee nachahmenswert. Liebespaare gibt es immer und überall!

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