Villa "Dingsbumsbibrich" - den richtigen Namen habe ich vergessen.
Ehe ich in einigen Monaten wieder Richtung Amazonas reise, gibt es einen Ausflug nach Kreta, genauer gesagt nach Elounda, einem Städtchen am Meer.
Stell dir vor, du liegst im Bett. Du wirst wach, klappst die verklebten Augen auf und siehst alles in Rosa. Nicht, weil du plötzlich verliebt bist, sondern weil die Sonne dramatisch aufgeht. Sabine hat mich auf das himmlische Spektakel aufmerksam gemacht. Sabine? Genau. Bei dem Ausflug handelt es sich um eine Familienreise. Noch genauer gesagt, eine Teil-Familienreise. Ein Teil, ungefähr die Hälfte, ist zu Hause geblieben um zu arbeiten. In Kreta sind Thorsten und Elkes Familie sowie die drei Witwen Sabine, Christine und ich. Wir freuen uns wie Bolle über diese Einladung. Sie gibt uns die Gelegenheit eine Woche lang Zeit miteinander zu verbringen. Und die Chance werden wir nutzen und genießen.
Wir sind seit gestern hier.
Der Flieger hat uns von Frankfurt nach Heraklion gebracht und der Leihbus vom Flughafen zur Villa am steilen Berg. Bei Ankunft ist es schon dunkel und das grimmige Bellen der zwei großen Hunde im Nachbarhaus sorgen für einen gehörigen Schreck in der Abendstunde! Zum Streicheln sind sie offensichtlich nicht geeignet.
Nach einiger Wartezeit erschein der Vermieter, der zielstrebig den Hausschlüssel von einem Fensterbrett angelt und uns die großen Schiebetüren öffnet.
Die schmale steile Auffahrt zum Haus hat Thorstens Fahrkünste heraus gefordert. Dafür fällt es dem Gepäck sehr leicht, den Kofferraum zu verlassen: Beim Öffnen der Tür stürzen alle Koffer und Taschen mit Schwung aus der Karre. Alles wird die nächste steile Treppe nach oben geschleppt und in den Zimmern verteilt. Wir bewundern Christine, die mit ihren kaputten Knien tapfer die Treppe bezwingt.
Den Abend verbringen wir erst in dem urigen Restaurant unseres Vermieters und anschließend beim Doppelkopfspiel, in Fachkreisen bekannt als Doko. Glücklicherweise haben wir noch flüssigen Proviant aus dem Lokal mitbekommen und im Kühlschrank sind auch noch Vorräte, die weg müssen. Als nach Mitternacht die zahlreichen Gewinner und Verlierer bekannt sind, können wir glücklich unsere Betten aufsuchen.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Sabine in unserem Zimmer einen kleinen Wasserschaden feststellt: Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes fließendes Wasser - es fließt beim Betätigen des Wasserhahns an der Wand entlang. Macht nichts, wir werfen ein großes Handtuch in die Pfütze!
Sabine informiert mich in aller Herrgotts Frühe über ein himmlisches Spektakel. Ach ja, so fängt ja mein Text an. Dann kann ich ja gleich von den wichtigen Entscheidungen erzählen: Da es noch ein weiteres überschwemmtes Bad gibt und das Ambiente des Hauses sehr kühl ist und die vielen steilen Treppen das Bild des Hauses nicht verbessern, nehmen wir Abschied und fahren über Heraklion nach Prines, einem Örtchen an der Nordküste Kretas.
Das neue Anwesen ist zauberhaft, die Umgebung wie ich mir Kreta vorgestellt habe und die Villa ansprechend und gemütlich. Das Wichtigste ist, dass Christine ihrem Tempo entsprechend um das Haus laufen kann und sich an den exotischen Pflanzen erfreuen kann. Die Kinder nehmen schon bald den Pool in Beschlag. Das Wasser läuft zwar noch ein, aber zum Toben ist schon genug vorhanden. Fazit: alle Familienmitglieder sind glücklich und hoch zufrieden.
Die coole Villa hoch über dem Meer - leider auch über der Straße - in all ihrer Pracht.
Da steht er ja, der kleine Bus! Von hier oben kann man nicht erkennen, wie schräg er steht. Wir Schisser besteigen ihn erst nachdem Thorsten ihn, im Hellen ohne Mühe, ein paar Meter weiter unten parkt.
Die Aussicht von hier oben ist grandios. Das Meer ist trotz gegenteiligen Eindrucks meilenweit entfernt.
Dank Elkes guter Connections zu gefühlt jedem dritten Kreter, klappt es mit der neuen Unterkunft hervorragend.
Wer unsere Familie kennt kann sich vorstellen, wie wir während der gesamten Fahrt frozzeln über einen nächsten Umzug. Keine Panik auf der Titanic: diesen Glücksfall werden wir auf keinen Fall vor dem Ende des Urlaubs verlassen!
EMPFANGSCOMITEE Ganz schuldlos sind wir nicht an dieser ersten Begegnung mit den Herren und Damen des hügeligen Weges! In Unkenntnis der genauen Lage des Grundstücks nehmen wir einen falschen Weg und treffen unsere zukünftigen Nachbarn. Die Vermieter hatten Elke und Thorsten schon darauf hingewiesen, nie das Tor beim Verlassen des Grundstück offen zu lassen. Schafe und Ziegen würden nur auf eine günstige Gelegenheit warten, um anlässlich eines Besuchs - schlimmstenfalls - ein Bad im Pool zu nehmen!
Die Ferienhaus Saison startet sozusagen mit unserem Besuch und darum läuft das Wasser noch in den Pool.
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