Die bayowarische Pousada in Natal

Die Straße vor dem Haus ist gut befahren. Die Lautstärke richtet sich nach der Stimmung und dem Alter des Fahrers. Der  Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Leichte Bauarbeiten werden in der Nähe verrichtet und aus der zur Pousada gehörender Küche klingt es, als würde ein Kuchen gebacken. Ich liege in der Hängematte und lass es mir gut gehen. Meike, ich habe schon vier der Eifelkrimis verschlungen. Die gefallen mir äußerst gut. Dann und wann habe ich den Eindruck, dass sie mir nicht ganz unbekannt sind!! Hast du sie schon letztes Jahr auf die Maschine gespielt, oder habe ich das eine oder andere Buch von dir geliehen bekommen? Sollte es ganz normale Demenz sein, kann ich ihr etwas abgewinnen.

 

Heute Morgen war Rodrigo der Verantwortliche für die Gäste. Er freut sich mit mir Englisch  zu sprechen. Die Freude ist ganz meinerseits, weil ich jetzt alle Fragen stellen kann. Wie heißen z.B. die kleinen Affen, die ich gestern hier herumspringen gesehen habe? Mico, werden sie genannt. Das kann ich mir merken. Und wem gehört die Pousada?  Die Gruppe der Besitzer kommt aus Deutschland. Dann und wann kommt eines der Familienmitglieder her, genießt Natal und sieht nach dem Rechten. (Sabine, der sitzt aber nicht in der Küche und isst!!)

 

Heute Morgen habe ich mit einem Deutsch/Brasilianischen Paar aus Frankfurt gefrühstückt. Das war schon sehr nett, obwohl ich eigentlich nach den wenigen Tagen, die ich unterwegs bin, noch nicht ausgehungert nach deutscher Sprache sein dürfte.  Als wir fertig sind mit der Rettung der Welt, ist es schon elf Uhr und wir haben uns flugs für ein gemeinsames Essen heute Abend verabredet.

Jetzt aber schnell den Badeanzug anziehen, das Gepäck nehmen und die paar Schritte zum Strand laufen! Ein freundlicher Hutverkäufer  erwischt mich, der mit Damen- und Herrenhüten auf Wanderung ist. Ein heller Herrenhut könnte mir gefallen. 50,-R soll er kosten. Als der Verkäufer mein fröhliches Lachen hört meint er, ich könne ihm einen Preis nennen. Mein Angebot:  20,-R.   Er schlägt 30,-R vor. Ich lehne ab und laufe weiter - und bekomme den Hut für 20,-R. Und warum erzähle ich diese Geschichte? Weil ich feststellen muss, dass ich gar kein Geld in der Tasche habe. Wir verabschieden uns lachend per Handschlag. Ich liebe Brasilianer.

 

Mein Hutverkäufer ist nicht der Einzige, der etwas zu bieten hat! Die Dame ist mit Schmuck unterwegs.

Natal ist bekannt für die hohen Dünen, die die Bucht begrenzen.

Jetzt, um Mittag herum, ist Ebbe. Wenn ich abends unterwegs bin, ist das Wasser bis zu den Granitbrocken, die die Promenade sichern, aufgelaufen. Das Meer gehört den Surfern. Sollten auf meinem Foto keine zu entdecken sein, kann ich nur sagen, dass es sie gerade von den Brettern gebröselt hat.