Ich habe sogar zwei gemacht - also zwei Flussfahrten, auf den euch schon bekannten Frachtschiffen, wo man als erstes einen geeigneten Platz für seine Hängematte sucht. Um den zu finden, sollte man früh genug an Bord sein, sonst bleibt nur der übrig, den man gar nicht möchte. Für mich kommt nur ein Platz auf dem oberen Deck in Frage. Ich brauche viel frische Luft. Dafür nehme ich nächtliche Fußmärsche hin - ein Deck tiefer, zur Toilette.
Mein Boot soll Manaus um 12h verlassen. Ein Taxifahrer holt mich und mein Geraffel ab. Der Abschied vom Staff im Local Hostel fällt mir doch schwer. Nach drei Wochen gehöre ich fast zum Inventar. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Mayra habe ich besonders ins Herz geschlossen. Ihren Namen kann ich erst jetzt, nachdem sie mir ihre Mailadresse gegeben hat, richtig schreiben.
Mayra, an der Rezeption
Jeff hat einen Platz gefunden. Noch ist das Boot fast leer. Die Betonung liegt auf noch!
Jeff ist der zweite Bekannte, den ich an Bord treffe. Diese Reise verspricht besonders unterhaltsam zu werden. Gleich nach meiner Ankunft habe ich in der Hängematte neben mir Irina entdeckt. Sie ist eine junge Deutsche, die ich aus dem Local Hostel kenne. Eigentlich wollte sie letzten Samstag fahren. Leider hat sie sich von einer sympathisch aussehenden Frau auf der Straße ein ungültiges Ticket andrehen lassen. Da waren nicht nur 300,-Rs weg, sondern auch, als sie von der Polizei kam, ihr Boot.
Gegen 18h setzt sich unser Boot in Bewegung. Endlich. Wir sind schon seit heute Vormittag an Bord. Langweilig wird es zwar nie. Da ist immer etwas zum Schauen beim Beladen des Schiffes, oder wenn neue Passagiere an Bord kommen.
Wir schaukeln gemütlich in den Matten, als ein schrilles Pfeifen uns zusammen fahren läßt. Dinnertime!