Ehe ich Pantoja verlasse, brauche ich den Ausreisestempel von Peru! Um 7h morgens bin ich mit dem Immigration Beamten verabredet. Ich habe ihn gestern Abend getroffen und mit ihm "geradebrecht".
Hinter mir liegt alles, was Pantoja zu bieten hat. Vor mir ein Teil des Bootparks und in der Mitte des Rio Napo eine Sandbank. Das ist vielleicht nicht ganz viel, aber schön.
Richte dein Augenmerk auf den Baumstamm, aus dem direkt die Blüten wachsen. Wir sind jetzt auf dem Weg zur Immigration. Ich muss unbedingt die Pflanzen fotografieren, die in unseren Blumentöpfen wachsen.
Diese hübsche Pflanze kommt mir auch bekannt vor. Und wieder zeigt sich, dass man mit etwas Buntem die Welt einer herunter gekommenen Hütte retten kann.
Ich bin auf dem Hügel, auf dem Immigration, Polizei und Krankenhaus liegen, angekommen. Die Pflanzen zwischen den Büschen werden Bananenstauden. Jetzt sind sie noch etwas klein.
Nachdem ich den Stempel von dem gerade aufgestandenen Beamten bekommen habe, dudel ich den Hügel wieder hinunter. Erst ein Frühstück und dann ein Boot, das wäre schön!
Der Plan wird schnell geändert. Mir begnet eine Frau, die mich gestern Abend schon angesprochen hat. Das Boot fährt sofort ab. Wenn ich mitfahren will, muss ich mich beeilen. Es kostet 10US$ statt 20.
Natürlich will ich mitfahren! So schnell ich kann hole ich das Geraffel aus dem Hotelzimmer und stolpere damit über den Pfad zu dem Kanu hinunter. Jemand hilft mir wieder mit der schweren Reisetasche. Sie stellen sie in einen Plastikcontainer, damit sie nicht nass wird.
Einer hilft mir an Bord. Es stehen zwei Bretter zur Verfügung. Ich setze mich auf das Hintere. Für zwei Stunden durch das "Niemandsland" wird es wohl gehen!
Wir stechen in "See". Oben, vor den Häusern, verläuft der betonierte Weg, den ich eben noch gegangen bin. Und wenn ich mir den Hang ansehe, den ich mit Rucksack und Kleinkram genommen habe, bin ich sehr glücklich, nicht ausgerutscht zu sein! Aber alles ist gut, wir sitzen und die Reise kann beginnen.
Ein letzter Blick zurück auf das peruanische Grenznest Pantoja. Mein Hotel sieht man nicht. Es liegt noch weiter rechts. Aber die netten Leute, bei denen ich gestern im Haus war, kann ich sehen. Mit einigen habe ich auch im Restaurant gesessen und Suppe gegessen. Alle waren so freundlich und hilfbereit zu der Gringa. Ich werde das nie vergessen.
Darf ich vorstellen: die Besatzung repariert gerade etwas und davor lagern einige Personen. Hinter dem kleinen Mädchen sitzen noch Kinder und die Frau, die mich für diesen Trip angeworben hat.
Unsere Ladung, die nach Ecuador geliefert wird, besteht aus etlichen Säcken Holzkohle.
Als kleine Erinnerung habe ich einige Kohle Flecken an meinem Pullover. Ich wollte es mir wohl zu bequem machen!
Ob kleines oder großes Boot ist eigentlich egal. Auf dem Wasser ist es immer schön.
Der Mann mit der Kappe ist ebenfalls Passagier. Der Junge, der vor mir sitzt gehört wohl zum Transportunternehmen.
Nach einiger Zeit zieht der Mann seine Jacke aus, macht sich daraus ein Kopfkissen und schläft.
Wir haben ganz großes Glück, dass die Regenwolke ihre Ladung nicht über uns fallen läßt und wir nach 2,5 Stunden die ecuadorianische Grenzstadt Nueve Rocafuerte erreichen.
Ich bezahle die ausgemachten 10 Dollar, winke noch einmal und suche mir ein Hotel.